Freitag, 30. März 2012

T.G.I.F.

Thank God it's friday.
Böse Zungen mögen nun fragen: was macht es für dich, die du ja sowieso den ganzen Tag zu Hause bist, schon für einen Unterschied, welcher Wochentag es ist!? 
Im Grunde genommen ist das gar nicht mal so falsch. Was ist am Freitag anders als an anderen Tagen, wenn man in Elternzeit ist? 

Nun, meine bessere Hälfte kommt gegen Mittag nach Hause. Das heißt für mich also, dass ich das Essen, welches ich ihm jeden Tag gewissenhaft koche, damit er nicht vom Fleisch fällt, in der mageren, kleinen Stunde vorbereiten muss, in welcher die Kids schlafen. Nichts also mit Musik hören und abschweifen heute. 

Außerdem müssen wir garteln. Für den heutigen Nachmittag ist geplant, ein paar Pflanzen zu kaufen und dann einzubauen. Nein, halt - mein Mann wird sie einbauen. Ich werde am Fenster stehen und ihm dabei zu sehen, weil "einer muss halt auf die Kinder aufpassen". Was ich dann übernehme. Ist ja schließlich nicht so, dass ich sie schon die ganze Woche habe!

Länger wach bleiben werde ich heute Abend bestimmt auch nicht. Der Kleine schläft allen anderen Babys zum Trotz immer noch nicht durch und wird nachts manchmal jede Stunde wach. Schlaf ist ein Luxus, den ich mir gönnen muss, sobald ich ihn kriegen kann. Geht das Baby schlafen, gehe ich auch schlafen. Wenn das acht Uhr abends ist, während normale Menschen vor der Tagesschau sitzen und sich mit Chips und Bier auf den Tatort freuen, dann ist das eben so. 

Besonders gut ist das Wetter am heutigen Freitag eigentlich auch nicht wirklich. Sieht trüb aus, draußen. Grau. Man ist froh, wenn man nicht vor die Tür muss. Dicke Wolken hängen am Himmel, die unwillig erscheinen, irgendwann in den nächsten Stunden auch nur einen kleinen Strahl Sonnenlicht durchzulassen. 

Früher dachte ich immer, am Freitag wäre die Welt automatisch ein bisschen besser. Selbstmörder, die sich am Freitag das Leben nehmen, konnte ich in meiner jugendlichen Selbstverständlichkeit gar nicht verstehen; wieso sich denn das Leben nehmen, wenn man es schon bis zum Freitag geschafft hat!? Da erscheint mir der Montag doch viel geeigneter, weil da die ganze Woche noch vor einem liegt. 


Über was man nicht alles nachdenken kann, während man den Kindern beim Spielen zusieht! Der Große schiebt sein Feuerwehrauto hin und her, der Kleine hat sich auf den Bauch gedreht und speichelt einen Stapelbecher ein. Sehnsüchtig blicke ich aus dem Fenster auf den Garten und die Arbeit, die dort noch zu tun ist. 

Na ja. Vielleicht erbarmt sich mein Mann ja und kümmert sich am Wochenende doch einmal um seine Brut. Dann kann ich auch ein bisschen was nach meinen Vorstellungen gestalten. Vielleicht klappt das ja diesmal. 
Es ist ja schließlich Freitag. 

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