Donnerstag, 16. August 2012

How I Met Your Father - Part IV

Kinder, nachdem die Sache zwischen Tim und mir endgültig in die Brüche gegangen war, wollte ich erst einmal alleine bleiben. Ich hatte genug von Herzschmerz und Tragik und beschloss ganz nüchtern, mich erst einmal auf die Schule zu konzentrieren.
Es blieb nicht lange bei diesem Vorsatz. 

Selber Ort, selbe Zeit. Selbe Disco, mitten in der Nacht. Nur zwei Tische von dem Platz entfernt, an dem ich früher mit Tim herum gehangen hatte (der sich schon lange nicht mehr hatte blicken lassen), lernte ich Mirko kennen. 
Es war wie ein Knall: aus Zufall setzte er sich zu uns, wir kamen ins Gespräch und stellten fest, das wir am gleichen Tag geboren waren - er nur exakt drei Jahre vor mir. Dementsprechend hatten wir viele Gemeinsamkeiten und beendeten bereits nach zehn Minuten die Sätze des jeweils anderen. Er schien aufrichtig an meiner Person interessiert und fragte mir Löcher in den Bauch. Nach Tim, mit dem ich immer nur über seine Probleme geredet hatte, war mir das völlig neu. Und ich genoss es. 
Wir tauschten Handynummern. Und er rief gleich am nächsten Tag an. Von da an meldete er sich jeden Tag und wir telefonierten um die zwei Stunden. Wenn er es einmal nicht schaffte, schrieb er eine SMS. Damit ich mir keine Sorgen machte. 
Ich war begeistert! Er war das genaue Gegenteil von Tim mit seiner wochenlangen Funkstille, in die man dann die Trennung hinein interpretieren hatte müssen.
Wir trafen uns schließlich in einem Park zu unserem ersten Date. Wir saßen in der Sonne, redeten und lachten. Es war ein schöner Tag. Alle, die uns beide kannten, sagten, er sei sehr begeistert von mir und würde mich vom Fleck weg heiraten.
Doch nach dem Date meldete er sich plötzlich nicht mehr.

Natürlich fühlte ich mich sofort in der Zeit zurück versetzt. Das nicht-melden kannte ich von Tim ja zur Genüge. Doch ich verstand es nicht. SMS an Mirko blieben unbeantwortet. Anrufen wollte ich nicht, ich wollte nicht den Eindruck erwecken, ihm hinterher zu laufen. 
Nach einer Woche traf ich ihn in der Disco wieder. Erst sah er an mir vorbei, als würde er mich nicht kennen. Dann ging er direkt an mir vorbei, ohne etwas zu sagen. Doch mit steigendem Alkoholpegel stieg auch mein Mut. Ich konfrontierte ihn schließlich mit meinem Unverständnis. 
Ja, das sei alles sehr dumm gelaufen, sagte er. Auch jetzt sah er mich nicht an. Er konnte mir nicht in die Augen sehen. Nun begriff ich, wieso er mir vorher aus dem Weg gegangen war, mich gemieden hatte: er hatte ein schlechtes Gewissen. 
Er habe seine Ex wieder getroffen, erzählte er der Wand hinter mir, während mein Blick immer leerer wurde. Ich sei für ihn sehr wichtig, aber mit ihr habe er eine gemeinsame Vergangenheit. Da seien einfach mehr Gefühle da. Die Gefühle für mich kämen dagegen nicht an. 
Ich ließ ihn wortlos stehen und ging weg. Dass ich nun schon wieder wegen einer anderen Frau abserviert worden war, traf mich hart. Von nun an hatte ich bei jeder künftigen Beziehung Angst, nicht genug zu sein. 

Was aus Mirko geworden ist, wollt ihr wissen? Nun, ihr werdet es bald erfahren. Denn ich traf ihn wieder...

2 Kommentare:

  1. Oh man du arme :D da gings dir damals warscheinlich wirklich schlecht.


    Achja dein Päckchen ging heute raus wäre toll wenn du mir bescheid gibst wenn es bei dir ist :)

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    1. Oooooh schön! Da wird der arme Postbote die nächsten Tage staunen, wenn ich hinter dem Gartenzaun auf der Lauer liege ;) klar gebe ich dir Bescheid!

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