Donnerstag, 13. September 2012

...wie nur die Zeit so schnell vergehen kann

Heute bin ich mal sehr früh wach. Dem Kleinen ging es die Nacht über besser, er war zwar dreimal wach, hat sich aber immerhin nicht mehr erbrochen. Das letzte Mal war er um vier Uhr wach und da dachte ich, ich stehe schon mal auf, frühstücke, mache gemütlich Sport und richte den Kindern anschließend das Frühstück her. Bei uns geht es jetzt morgens nämlich etwas hektischer zu, denn: seit gestern habe ich ein Kindergartenkind!

Als ich ihn morgens aufwecke, will er gar nicht aufstehen. Bis ich zu ihm sage: "na komm, Schlafmütze! Heute gehst du doch in den Kingergarten!"
Da flitzt er gleich die Treppen nach unten. 
Das Frühstück gestaltet sich schwierig. Er ist schon sehr aufgeregt und lutscht unbegeistert an seinem Marmeladenbrot. "Das esse ich dann nach dem Kindergarten auf, Mama", versucht er, zu dealen. Na gut, nach der Hälfte geben wir auf. Wir schießen noch ein paar Fotos von ihm mit seinem Kindergartenrucksack und dem Turnbeutel, den er sich ausgesucht hat. Dann drängelt er schön langsam zum Aufbruch. Aber es ist noch viel zu früh. Mein Mann beginnt, die Geschirrspülmaschine auszuräumen und bittet den Großen um Mithilfe. "Ich hab' jetzt keine Zeit mehr, ich muss in den Kindergarten!" spricht's und geht sich schon mal Schuhe holen. Naaaa schön, machen wir eben etwas früher los. 

Im Kindergarten bestaunen wir im Flur sein Fach, wo schon sein Name angebracht ist. Er flitzt ins Zimmer, begrüßt kurz seine Erzieherin und verschwindet in der Menge. Ich bin stolz, auch wenn es mir einen kleinen, leisen Stich gibt. Ich vermisse ihn jetzt schon. Ich verabschiede mich ohne Küsschen und Knuddeln von ihm (haben wir zu Hause schon gemacht. Ausführlichst!), dann lassen wir ihn alleine. 

Die nächsten zweieinhalb Stunden ist es ungewöhnlich ruhig im Haus. Dann dürfen wir ihn abholen. Ich sehe ihn gleich unter den vielen Kindern, er sitzt in der Mitte des Zimmers und spielt mit einem Mädchen Murmeln. Wieder bin ich stolz, dass er nicht unsicher am Rand steht, sondern auf andere Kinder zugeht. Auch die Erzieherin ist zufrieden. Sie lobt ihn als sehr selbstständig. Er verabschiedet sich artig, dann gehen wir. 

Begeistert erzählt er mir den ganzen Nachmittag von seinen neuen Freunden. Von diesen vielen Autos und Lastern. Von den Plüschtieren. Vom Singen im Morgenkreis. Es hat ihm sehr gut gefallen und er würde am liebsten gleich wieder hingehen. 
"Nun schlaf schön, mein Großer. Morgen früh sehen wir uns wieder, ja?", verabschiede ich mich abends von ihm. 
"Ja!", sagt er. "Und dann gehen wir wieder in den Kindergarten!"
Da verschwindet auch mein letzter Rest Wehmut. 

4 Kommentare:

  1. hachja... ich sehe auf der arbeit viele eltern, denen es so geht... und ich kanns so gut verstehen... aber der spagat zwischen arbeitsleben und familie ist eben nicht so leicht, wenn man da einen kindergarten findet in dem man sich (also eltern und kind) wohlfühlt ist das wirklich viel wert!

    aber die wehmut kann ich trotzdem gut verstehen! bald kehrt der alltag ein und vll kannst du die zeit dann auch genießen! =)

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    1. Heute fiel es mir schon leichter. Und ich muss sagen, ich fand es toll, auch mal nur Zeit mit dem Kleinen zu haben. Ich habe viel mehr mit ihm geredet als sonst - klar, mir hat ja auch ein Gesprächspartner gefehlt ;) aber das ist sonst immer ein bisschen untergegangen. Den Kleinen freut's bestimmt, dass er mich mal für sich hat!

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  2. Schön, dass es deinem Murkel wieder besser geht! Bei uns wurde heute der Kila geschlossen, weil die Erzieherinnen mit MDG flach liegen. SUPER!
    Ich freu mich für dich, dass sich dein Großer so gut eingefunden hat im Kindergarten! Wenn es dem Kind gut geht, dann hat man selber einfach ein bessere Gefühl beim Abgeben. Das nimmt einem die schwere Last von den Schulter!

    Liebe Grüße von Jenny

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    1. Ja, er isst auch heute schon wieder mit deutlich mehr Begeisterung. Hoffentlichhoffentlichhoffentlich sind wir nun über den Berg!
      Ich finde es auch schön, dass er sich gleich dort wohl gefühlt hat. Die Erzieherin hat gemeint, es kann sein, dass er später mal, wenn alles nicht mehr so neu für ihn ist, eine Phase hat, in der er dann weint oder nicht alleine dort bleiben will. Aber das hat nicht zwangsläufig jedes Kind. Also hoffe ich einfach mal, dass er auch weiterhin so viel Spaß dort hat!

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