Mittwoch, 16. Januar 2013

Abgeschlossen

Ich kämpfe eigentlich jeden Tag. Meist sind es eher kleine Kämpfe. 
"Großer, räum jetzt deine Spielsachen auf. Nein, JETZT habe ich gesagt!"
"Kleiner, hör auf, deinen Becher umzukippen. Neeeeein, niiiiicht!"

Manchmal sind es mittelgroße Kämpfe.
"Hm. Wenn ich das jetzt esse, nehme ich bestimmt nichts ab. Aber vielleicht auch nicht zu. Aber eigentlich wollte ich ja abnehmen. Und wenn ich mich einfach fünf Minuten länger auf den Crosstrainer stelle? Gleich mal nachschlagen, wie viele Kalorien ich so mehr verbrauchen würde."

Selten sind es große Kämpfe. 
So wie gestern, als ich mit meinem Mann beim Arzt war. Er uns sagte, dass mein Mann wegen einer Gelenkerkrankung sein Leben lang Medikamente nehmen muss, um schmerzfrei zu bleiben.
Und dass wir unter dieser Medikamentengabe kein Kind mehr planen sollten. 

Ich mag mein Leben so wie es ist. Ich bin glücklich mit meinen Kindern und meinem Mann und unserem Haus und der Kleinstadt, in der wir wohnen. Aber das dritte Kind wird mir immer fehlen. Immer, wenn ich mit den Jungs auf dem Spielplatz bin, habe ich es vor mir gesehen, wie einen Schatten - dass irgendwann noch ein drittes Kind mitspielt. Und wir die große Familie sind, die ich mir immer gewünscht habe. 
Es wird eine Weile dauern. Irgendwann werde ich mich schon damit abfinden. Nicht jeder Traum geht in Erfüllung, nicht jeder Wunsch wird wahr. Ich kann so froh sein: ich habe zwei gesunde, tolle Kinder. Wir werden viele tolle Sachen zu viert erleben.
Aber ich werde damit leben müssen, dieses dritte Kind ein Leben lang zu vermissen.

8 Kommentare:

  1. Och meine Liebste, ich drück dich ganz fest! So fest, dass du beinah keine Luft mehr bekommst! Das tut mir sehr leid für euch!

    Ich verstehe deine Gefühle total!

    Ganz viele liebe Grüße von Jenny, die dir ganz viel Kraft schickt!

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    1. Vielen Dank für deine lieben Worte, Jenny. Ich drücke ganz doll zurück!

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  2. Ohjee...
    Ich weiss was Du meinst. Ich dachte auch ganz lange Zeit an ein 3. Kind. Mittlerweile bin ich froh "nur" unsere beiden zu haben. So oft stößt man an seine Grenzen und ich weiss nicht ob ich es schaffen würde, dreien gerecht zu werden, zumal in seit Kurzen wieder vollzeit arbeite und ich merke wie knapp und wertvoll die Zeit zu hause ist.
    Wenn Du Dir allerdings so sehr ein drittes Kind wünschst, ist das sicher sehr schwer. Und die Möglichkeit quasi für die Zeugung auf Medis zu verzichten ist gesundheitlich ausgeschlossen?

    Ach mensch... ich kann mir vorstellen wie Du Dich gerade fühlst. :(
    Drück Dich!
    Mariana

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    1. Er müsste mehrere Monate auf die Medikamente verzichten, vielleicht sogar ein halbes Jahr. Und dann ist ja nicht gesagt, dass es gleich klappen würde. Wer weiß, wie lange er dann insgesamt medikamentfrei sein müsste und stattdessen Schmerzen hat. Das kann und mag ich ihm nicht zumuten. Wir werden bestimmt auch zu viert glücklich sein...oder sind es ja auch schon. Es ist nur eben so, dass etwas fehlt, uns beiden. Aber daran werden wir uns wohl gewöhnen.

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  3. Liebe Mia, Ich drück Dich nach der Jenny und der Mariana auch mal ganz feste....tut mir wahnsinnig leid! Wie Du schon sagtst, hat man ja immer die Hoffnung im Hinterköpfchen und diese Endgültigkeit muss dann sehr niederschmetternd sein!

    Liebe Grüße

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    1. Ich glaube, jetzt mit ein paar Tagen Abstand komme ich langsam damit klar. Mit der Vorstellung an sich. Das wird schon wieder, denke ich :)

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  4. Das tut mir sehr leid für euch. Ich drück dich ebenfalls!!

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