Mittwoch, 16. April 2014

Ostervorbereitungen

Eier färben mit meinen Kindern hat immer einen Touch Überlebenstraining
Natürlich wollen sie alles genau sehen und ziehen sich Stühle zum Ofen, um den Eiern beim Kochen zugucken zu können. Dabei lassen sie sich von meinen besorgten "Kinder! Das Wasser ist kochend heiß! Geht doch da nicht so nah hin!"-Rufen üüüüberhaupt nicht beeindrucken. 
Wenn es dann piepst um zu verkünden, dass die Eier fertig sind, geht die Party erst richtig los. Sie hüpfen auf und ab, während ich die Eier in die Behälter mit dem - aus ihrer Sicht - lustigen bunten Wasser gleiten lasse. Ob man das Wasser auch mal trinken könnte...?!
Mein Herzschlag ist bereits deutlich beschleunigt, während ich versuche, zwei Kinder und drei Eier zur gleichen Zeit im Auge zu behalten. Dem Kleinen wird es dann doch zu langweilig, er beschließt, uns zu verlassen. Finde ich gut, bis ich dann merke, dass er sich unbemerkt mit der Knete ins Wohnzimmer verzogen hat. 
Und diese unverzüglich in den Teppich eingearbeitet hat. 

Der Große ist momentan in seiner schlauen Phase. Alles wird haargenau beobachtet und kommentiert. Das ist zwar sehr schön, manchmal aber auch anstrengend. So auch an diesem Tag.
"Mama, schau mal, der Kleine hat die Knete in den Teppich geschmiert."
Grummel, grummel. 
"Ja, hab ich gemerkt."
"Das geht ganz schlecht wieder raus. Da musst jetzt dann gleich zu putzen anfangen! Weil der Kleine kann das noch nicht und ich wars ja nicht und wer sollte es denn sonst machen!"
Grummel, grummel.
"Mama, Klo!" ruft in dem Moment der Kleine, aktuell windelfrei unterwegs. Gut, die Knete läuft mir nicht davon, also erst mal mit dem Kleinen ins Bad. 
Zurück im Wohnzimmer fallen mir die Eier wieder ein. Sechs sind fertig und sehen auch wirklich toll aus, vier fehlen mir noch. Während ich die nächsten Eier zum Färben ins Wasser gebe, höre ich Kampfgeräusche aus dem Wohnzimmer. Die Jungs raufen um ein Puzzlebuch. 
Wer wollte doch gleich die Eier färben? Ja richtig, die Kinder waren es. Die sich jetzt nicht mehr die Bohne dafür interessieren.
Wie jedes Jahr nehme ich mir beim abschließenden Aufräumen (und dieses Jahr auch Knete aus dem Teppich entfernen) vor: nächstes Jahr werden keine Eier gefärbt. Bringt nichts, muss nicht sein. Aber wahrscheinlich knicke ich dann doch wieder ein, wenn die Jungs danach betteln. Immer in der Hoffnung: ach, dieses Jahr läufts bestimmt anders.
Wir werden sehen.  

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